Dein SPIEGEL
Interview mit Marco Wedig, Redakteur "Dein SPIEGEL"
Sie sind Partner des Kindersoftwarepreises TOMMI. Bitte stellen Sie Ihre Institution in wenigen Worten vor.
„Dein SPIEGEL“ ist das Nachrichtenmagazin für junge Leserinnen und Leser ab acht Jahren. Das Magazin erscheint monatlich und bietet spannende, verständlich geschriebene Geschichten aus aller Welt, Interviews und News aus Politik und Gesellschaft. Für noch mehr Spaß sorgen Comics, Rätsel und kreative Ideen zum Mitmachen.
Welche Aufgaben übernehmen Sie beim TOMMI?
Wir sind Medienpartner des TOMMI. Wir rufen zur Teilnahme auf, begleiten die Jury-Sitzung und stellen die Gewinner vor – im Heft und online.
Welche Intention verfolgen Sie als Partner beim TOMMI?
In der Kinderjury des TOMMI lernen Kinder, sich ihre eigene Meinung zu bilden. Sie müssen genau überlegen: Wie wichtig ist mir die Grafik eines Spiels? Und was macht das eine Spiel besser als das andere? Dieses eigenständige Denken versuchen wir auch mit „Dein SPIEGEL“ zu fördern. Wir begreifen uns als das Nachrichtenmagazin für Kinder, die mitreden wollen. Insofern lag es nahe, den TOMMI als Partner zu unterstützen.
Welche Rolle haben Ihrer Meinung nach Computerspiele und andere digitale Medien in der heutigen Kindheit?
In erster Linie machen Computerspiele natürlich Spaß. Spielen gehört zur Kindheit dazu, das ist in der heutigen Kindheit nicht anders als früher. Computerspiele erzählen Geschichten, und sie bringen Menschen zusammen. Sie sind ein Kulturgut, genauso wie andere digitale Medien.
Das Smartphone hat alles verändert. Welche gängigen Chancen entstehen daraus für Eltern und Pädagogen?
Smartphone-Nutzer haben das geballte Wissen der Welt immer zur Hand. Dadurch verändert sich die Rolle von Eltern und Pädagogen. Es geht weniger um die Vermittlung von Informationen, sondern mehr darum, welchen Informationen man trauen kann. Digitale Lernplattformen bieten außerdem die Möglichkeit, Kinder individueller und bedürfnisorientierter zu fördern.
Wo gibt es Probleme? Welche Lösungen sehen Sie für diese Probleme?
Die Probleme sind vielfältig: Cyber-Mobbing, Cyber-Grooming, Fake News, Datenschutzbedenken, Kostenfallen. Bei allem hilft es, das kritische Denken zu schulen. Kann ich diesem unbekannten Chatpartner, dieser Website oder dieser Spielefirma vertrauen? Kinder sollten dazu angeregt werden, sich diese Frage zu stellen. Wichtig ist es, Computerspiele und andere digitale Medien nicht zu verteufeln, sondern zu akzeptieren, dass sie zum Alltag von Kindern dazugehören.
Ihre Vision vom Kind im digitalen Zeitalter?
Ein Kind bleibt ein Kind – auch im digitalen Zeitalter. Kinder müssen sich ausprobieren können. Computerspiele und digitale Medien bieten dafür eine gute Plattform. Wegen der obengenannten Probleme sollte man Kinder aber nicht damit alleine lassen. Insofern braucht es Medienkompetenz-Schulungen und Ansprechpartner. In Kooperation mit dem TOMMI wollen wir unseren Leserinnen und Lesern ein solcher Ansprechpartner sein.