Biblioplay!
Interview mit Bettina Wegenast
"In erster Line möchten wir dazu Anstoss geben, das Thema „Games für Kinder“ endlich zusammen mit der Zielgruppe, den Kindern, zu diskutieren.
Und wir möchten Kindern Zugang zu aktuellen Games ermöglichen. Wir möchten sie dabei unterstützen, anhand des Bewertungsverfahrens ihre eigenen Kriterien zu entwickeln und sich so die Games auszusuchen, die zu ihnen passen."
Sie sind Partner des Kindersoftwarepreises TOMMI. Bitte stellen Sie Ihre Institution in wenigen Worten vor.
Der Verein „BiblioPlay!“ setzt sich aus verschiedenen Player:innen zusammen:
mit der „Fabelfabrik“ setze ich mich fürs alternative Gamen ein; ich habe auch ein Gameangebot für Altersheime und organisiere das „PlayBern – Festival für Games und Kultur“.
Michele Salvatore von www.shochzwei.ch ist soziokultureller Animator mit viel Erfahrung in der Umsetzung von Game-Veranstaltungen in Bibliotheken und www.bibliomedia.ch ist in der Schweiz ein bewährter Bibliotheks-Dienstleister.
Welche Aufgaben übernehmen Sie beim TOMMI?
Biblioplay! organisiert die Zusammenarbeit von TOMMI mit Bibliotheken und Publishern aus der Schweiz, bietet begleitende Veranstaltungen in Bibliotheken an und organisiert die Preisverleihung des CH-TOMMIs am www.playbern.ch- Festival.
Welche Intention verfolgen Sie als Partner beim TOMMI?
In erster Line möchten wir dazu Anstoss geben, das Thema „Games für Kinder“ endlich zusammen mit der Zielgruppe, den Kindern, zu diskutieren.
Und wir möchten Kindern Zugang zu aktuellen Games ermöglichen. Wir möchten sie dabei unterstützen, anhand des Bewertungsverfahrens ihre eigenen Kriterien zu entwickeln und sich so die Games auszusuchen, die zu ihnen passen.
Welche Rolle haben, Ihrer Meinung nach, Computerspiele und andere digitale Medien in der heutigen Kindheit?
Für viele Kinder sind Games und Filmplattformen wie „YouTube“ Leitmedien.
Umso wichtiger ist es, sie hier abzuholen und ihnen, im Idealfall, Instrumente für einen selbstbewussten Umgang damit in die Hand zu geben.
Das bedingt, dass man sich als Erwachsener selber damit beschäftigt und mit den Kindern darüber spricht.
Das Smartphone hat alles verändert. Welche gängigen Chancen entstehen daraus für Eltern und Pädagogen?
Über das Smartphone erhalten Kinder unkomplizierten Zugang zu Informationen aus aller Welt, können Kontakte halten und sind damit in gewisser Weise gleichberechtigt, bzw. technisch Erwachsenen überlegen. Eltern und Pädagogen haben so die Gelegenheit, Kindern auf Augenhöhe zu begegnen und von ihnen zu lernen. Dazu hat man ja grade jetzt, in der Pandemie gesehen, dass man das Smartphone durchaus in einem pädagogischen Zusammenhang nutzen kann.
Wo gibt es Probleme? Welche Lösungen sehen Sie für diese Probleme?
Auch hier ist es die Aufgabe der Erwachsenen, Kinder zu begleiten und ein Auge darauf zu haben, mit welchen Inhalten sie sich beschäftigen. Das bedingt natürlich, dass man sich selber über diese Inhalte informiert. Auch finde ich es wichtig, den eigenen Umgang mit Smartphone & Co. zu reflektieren.
Ihre Vision vom Kind im digitalen Zeitalter?
Ich wünsch mir kompetente und selbstbewusste Mediennutzer:innen, die wissen, was sie aus dem digitalen Raum haben wollen und was sie nicht haben wollen.
Kinder sollten wissen, wie sie sich vor unerwünschten Inhalten schützen können und wo sie sich ggf. Hilfe holen können. Kinder müssen wissen, dass viele Probleme auch in der digitalen Welt lösbar sind. Und um ihnen dabei zu helfen, braucht es interessierte und informierte Erwachsene.